Luft zischt durch die Schläuche der Maske des Gummisklaven. Immer wieder völlig abgeschnitten von der Außenwelt, saugt das Gummiobjekt gierig frische Luft durch das Ventil, bevor es schließt. Der Kopf der Zofe steckt in einem transparenten Sack, heftig atmend spürt sie den schwindenen Sauerstoff. Für den Sklaven am Kreuz wird es atemberaubend im wahrsten Sinn des Wortes, wenn ihm die Hand der Herrin Mund und Nase verschließt.
Bei Atemkontrolle/Atemreduktion erlebt Sub das Gefühl der Ohnmacht/den Machtverlust. Die Machtdemonstration durch die Herrin/Domina. Bei intensivem Spielen zusätzlich die Reaktionen des Körpers auf den fehlenden Sauerstoff.
Das kann Sub in ungeahnt geile Welten bringen. Es gibt jedoch nur wenige BDSM-Techniken, die von Mythen umrankt sind wie Atemkontrolle/Atemreduktion. Auch Asphyx (von Griechisch: asfixia = Pulslosigkeit; bzw. aus dem Englischen: Asphyxiation = Erstickung) genannt. Dabei geht es um Unterbinden oder Erschweren des freien Atmens. Durch Masken, Filter, Plastiktüten, Würgen, Mund und Nase zuhalten bis zum Einsatz eines Atemkontrollgerät.
Es geht um Kontrolle, Vertrauen, Angst oder besondere Erlebnisse unter Atemnot/Sauerstoffmangel. Die Möglichkeiten sind vielfältig.
- Bagging (Plastiktüte über den Kopf)
- Drowning (Untertauchen im Wasser)
- Facesitting (mit dem Hintern auf's Gesicht)
- Gas- / Leder- / Latexmasken etc. (mit /ohne Öffnung)
- HOM = Hand over Mouth
- Luft Anhalten auf Befehl (die leichteste Form)
- Mumifizierung mit Abdecken der Atemwege
- Strangulieren (durch Verwendung von Seilen, Schals etc.)
- Vakuumieren ("Einschweißen" in Latex oder Plastik)
- Waterboarding (nasses Tuch aufs Gesicht)
- Würgen
Im Rahmen einer SM – Session kann das sehr stimulierend und geil sein. Besonders mit Masken sind die Variationen endlos. Völliger Luftabschluss durch die Herrin und Domina, oder durch ein Atemkontrollgerät. Einschränkung der Atmung durch Schläuche, Filter, Inhalatoren, Atembeutel in vielen Varianten. Allein die Höhe das Füllstand der Flüssigkeit in einem Inhalator kann das Atmen spürbar erleichtern oder erschweren.
Damit es funktioniert und Risiken minimiert werden, ist Erfahrung und Wissen nötig. Übersteigt zum Beipiel das Luftvolumen in Schläuchen, Masken und Atembeuteln die Vitalkapazität des Opfers, bekommt es keine Frischluft. Trotz einer im System vorhandenen Öffnung. Bei anderen Möglichkeiten der Atemkontrolle/Atemreduktion gibt es anderes zu beachten. Deshalb sollte sich jeder der diese Spielarten mag informieren und als passiver mit dem potenziellen Spielpartner über diese Dinge reden. Du kannst du mich alles fragen was dich bewegt und ich nehme mir gern die Zeit, auf deine Fragen zu antworten.
Ob Atemkontrolle/Atemreduktion besonders gefährlich und „extrem „ ist, muss jeder für sich entscheiden. Klar ist, Menschen brauchen Sauerstoff zum Leben. Dilettantismus, Dummheit, Selbstüberschätzung oder mangelnde Erfahrung haben möglicherweise schwerwiegende Folgen. Das ist nicht nur bei Atemkontrolle oder Atemreduktion so. Wer sich zu einem unerfahrenen, durchgeknallten, betrunkenen oder Bekifften ins Auto setzt und mit Höchstgeschwindigkeit über Landstraßen rast, lebt naturgemäß ziemlich gefährlich. Wesentlich gefährlicher als der Mitfahrer eines erfahrenen Autofahrers, der auf einer gut ausgebauten Autobahn aufs Gas drückt. Ein Restrisiko wird bleiben, und Vergleiche „hinken“ meist. Aber er verdeutlicht das der Begriff „gefährlich“ relativ ist.
Dabei geht es nicht nur um körperliche Schäden. Auch die Seele kann wenn nachhaltig geschädigt werden, wenn etwas schief geht oder Fehler passieren. Deshalb ist für mich bei Atemkontrolle oder Atemreduktion die gute Kenntnis des Partners, seiner Gefühlswelt und Reaktionen wichtig. Um auch im Grenzbereich sicher zu agieren und Risiken zu minimieren. Das lässt sich nicht mit einem einmaligen Termin umsetzen. Deshalb sind für intensive Erlebnisse mehrere Sessions nötig um sich richtig kennenzulernen. Im privaten Bereich und im Studio.
Um Ängste und Vorbehalte abzubauen, beantworte ich gern alle Fragen. Es gibt kleine Hilfen, um in der Session Ängste und Vorbehalte zu minimieren und Sub zusätliche Sicherheit zu geben, ohne das Spiel zu stören. Ein Gegenstand, den der Sub/der Sklave in der Hand hält und fallen lässt, wenn es zu viel wird, ist eine der Möglichkeiten.
Es gibt keine „Mindestanforderungen“. SM ist kein Leistungssport. Ein Tuch über Mund und Nase welches das Atmen erschwert kann für einen Anfänger grenzwertig sein. Während für andere eine heftige Einschränkung der Atmung erst richtig geil ist.
Beides ist in der jeweiligen Situation richtig.